Ein E‑Piano zu kaufen wirkt auf den ersten Blick simpel: Modell auswählen, bestellen, aufbauen – fertig. In der Praxis laufen viele Einsteiger aber direkt in teure Fallen. Hier sind die 10 wichtigsten Punkte, damit dir das nicht passiert.
Einleitung
Manche Entscheidungen führen zu Frust beim Spielen, andere sorgen dafür, dass das Instrument schon nach kurzer Zeit ersetzt werden muss. Dieser Beitrag zeigt dir die zehn häufigsten Fehlentscheidungen – und wie du sie ohne Aufwand vermeiden kannst.
Die nachfolgenden Punkte basieren auf typischen Problemen, die Anfänger immer wieder machen. Wenn du diese Fehler kennst, kaufst du am Ende das Instrument, das wirklich zu dir passt.
Ein Gastbeitrag von Carlos San Segundo
Chefredakteur von delamar, dem Fachmagazin für Musiker. Seit 2006 unterstützt delamar Anfänger und Fortgeschrittene dabei, bessere Kaufentscheidungen zu treffen und passende Instrumente zu finden. Dieser Beitrag bringt die wichtigsten Erfahrungen für alle zusammen, die vor ihrem ersten E‑Piano-Kauf stehen.
Weitere Informationen findest Du im E-Piano Ratgeber auf delamar (https://www.delamar.de/e-piano/)
1. Größe nicht vorher ausgemessen
Viele Einsteiger unterschätzen den Platzbedarf eines E‑Pianos. Selbst kompakte Modelle brauchen ausreichend Raum – nicht nur für das Instrument, sondern auch für die Pianobank und Bewegungsfreiheit.
Vermeide den Fehler so: Miss den Stellplatz vorher exakt aus. Achte darauf, dass der Raum weder zu feucht ist noch direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird.
2. Transportaufwand unterschätzen
Ein Homepiano ist stabil und hochwertig, aber genau das macht es unhandlich. Wer das Instrument öfter transportieren will, bereut schnell den Kauf eines schweren Möbelstücks.
Vermeide den Fehler so: Wenn du mobil bleiben willst, wähle ein Portable Piano mit stabilem Ständer. Homepianos nur kaufen, wenn sie dauerhaft an einem Ort stehen sollen.

3. Kein klares Nutzungsszenario
Viele überlegen nur grob, wofür das E‑Piano eingesetzt wird. Unterricht, regelmäßiges Üben, kleinere Auftritte, Schulbetrieb – all das stellt unterschiedliche Anforderungen.
Vermeide den Fehler so: Formuliere vorher klar, wie du das Instrument nutzt. Für Unterricht und regelmäßiges Üben brauchst du ein stabiles Instrument mit guter Tastatur. Für Events oder Clubs eher ein transportables Modell.
4. Lieferung und Aufbau nicht durchdacht
Manche Käufer stellen erst beim Klingeln des Lieferanten fest, dass die „Lieferung bis Bordsteinkante“ bedeutet: Du schleppst selbst.
Vermeide den Fehler so: Prüfe vorab, wie geliefert wird – Bordsteinkante, bis Wohnungstür oder Premium mit Aufbau. Falls nötig, organisiere einen Helfer.
5. Billiges Zubehör blind akzeptieren
Viele Händler packen günstige Kopfhörer und billige Bänke in ihre Bundles. Das wirkt wie ein guter Deal, ist es aber selten.
Vermeide den Fehler so: Verzichte auf Containerware. Investiere in eine stabile Klavierbank und hochwertige Kopfhörer oder frage aktiv nach einem sinnvollen Upgrade
6. Wertverlust ignorieren
Ein E‑Piano verliert schnell an Wert – teilweise 20–40 % innerhalb weniger Monate. Wer später verkaufen will, ist überrascht.
Vermeide den Fehler so: Informiere dich über Mietkauf-Modelle oder gebrauchte Alternativen. Wenn Wiederverkauf wichtig ist, wähle ein Modell mit stabiler Nachfrage.

7. Zu knapp kalkuliertes Budget
Viele wollen möglichst wenig investieren. Das rächt sich: Schlechte Tastaturen, mittelmäßige Klänge und wenige Funktionen frustrieren langfristig.
Vermeide den Fehler so: Setze ein realistisches Budget an. Ab ca. 500 Euro findest du brauchbare Modelle. Wenn du mehr investieren kannst: Tu es.
8. Auf das Spielgefühl nicht geachtet
Ein E‑Piano kann auf dem Papier tolle Werte haben – aber die Tastatur fühlt sich möglicherweise schwammig oder unnatürlich an.
Vermeide den Fehler so: Probiere das Instrument unbedingt aus. Die Tastatur muss angenehm zu spielen sein, die Bedienoberfläche intuitiv.
9. Klangqualität falsch eingeschätzt
Viele lassen sich von Zusatzklängen blenden. Entscheidend sind aber die Klavierklänge – und wie realistisch sie wirken.
Vermeide den Fehler so: Hör dir die Klavierklänge kritisch an. Zusatzsounds sind nett, aber nicht kaufentscheidend.
10. Zusatzfunktionen nicht geprüft
Lernfunktionen, Metronom, Aufnahme, Bluetooth – all das erleichtert dir das Üben. Wer das ignoriert, holt nicht das Maximum aus dem Instrument heraus.
Vermeide den Fehler so: Überprüfe, welche Lernfunktionen sinnvoll sind und ob du mit dem Bedienkonzept gut zurechtkommst.
Fazit
Die richtige Wahl beim E‑Piano spart dir Geld, Zeit und Frust. Wenn du die häufigsten Fehlentscheidungen kennst, findest du ein Instrument, das dir langfristig Freude macht und deinen Fortschritt unterstützt. Nutze die Hinweise aus diesem Beitrag als Leitfaden – und du triffst eine Entscheidung, die wirklich zu dir passt. Und mit der du lange Zeit glücklich werden wirst.

